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A monsr le raugraff zu Pfaltz a Hannover.
Versaille den 27 Februari 1701.
Hertzlieb Carl Moritz, letzte post konte ich nicht auff Ewer
schreiben vom 11 Februari oder onzieme de Fevrier andtworten,
wie Ihr geschrieben hattet, weillen ich zu Paris so viel leütte alß
habe, daß man die helffte nicht thun kan, waß man will. Ihr
werdet von I. L. die fraw churfürstin vernohmen haben, daß ich
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all lengst wider in volkommener gesundtheit, gott lob, bin; dancke
Eüch, lieb Carl Moritz, Eüch deßwegen zu erfrewen. Wie ich
höre, so werdt Ihr woll geneßen können, wen Ihr nur selber sorg
vor Eüch tragt, undt daß aug wirdt schon truckenen, wen Ihr nur
die gurgel nicht so offt feücht. Ich habe schon ahn ma tante die
andere post geschrieben, wie sehr Ihr Eüch ihrer undt I. L. deß
churfürsten gnaden berümbt; aber umb Eüch derselben würdig zu
machen, so gehorcht ihren befehlen undt thut nicht, waß ihnen
mißfahlen undt Eüch schädlich sein kan! Ich kan nicht begreiffen,
wie Ewere truckerey muß beschaffen sein; den ma tante sagt, Ihr
konte es im sack tragen; es muß eine neüe invention sein. Daß
Ihr so gern bey unßerer lieben churfürstin seydt, gefelt mir woll;
dan daß erweist Ewer gutt gemühte. Ich mißgönne Eüch nichts,
alß dießes glück, welches ich woll von hertzen wünschen mögte.
I. L. haben mir alle beschreibungen von der crönung Eweres
königs undt königin geschickt. Ich habe noch zwey oder 3 große
brieffe heütte zu schreiben, den morgen werde ich mitt dem könig
auff die jagt reitten, kan also vor dießmahl nichts mehr sagen,
lieb Carl Moritz, alß daß ich Eüch von hertzen ambrassire.