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Brief vom 27. Februar 1701

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugraf Karl Moritz zu Pfalz


124.


[216]

A monsr le raugraff zu Pfaltz a Hannover.

Versaille den 27 Februari 1701.
Hertzlieb Carl Moritz, letzte post konte ich nicht auff Ewer schreiben vom 11 Februari oder onzieme de Fevrier andtworten, wie Ihr geschrieben hattet, weillen ich zu Paris so viel leütte alß habe, daß man die helffte nicht thun kan, waß man will. Ihr werdet von I. L. die fraw churfürstin vernohmen haben, daß ich [217] all lengst wider in volkommener gesundtheit, gott lob, bin; dancke Eüch, lieb Carl Moritz, Eüch deßwegen zu erfrewen. Wie ich höre, so werdt Ihr woll geneßen können, wen Ihr nur selber sorg vor Eüch tragt, undt daß aug wirdt schon truckenen, wen Ihr nur die gurgel nicht so offt feücht. Ich habe schon ahn ma tante die andere post geschrieben, wie sehr Ihr Eüch ihrer undt I. L. deß churfürsten gnaden berümbt; aber umb Eüch derselben würdig zu machen, so gehorcht ihren befehlen undt thut nicht, waß ihnen mißfahlen undt Eüch schädlich sein kan! Ich kan nicht begreiffen, wie Ewere truckerey muß beschaffen sein; den ma tante sagt, Ihr konte es im sack tragen; es muß eine neüe invention sein. Daß Ihr so gern bey unßerer lieben churfürstin seydt, gefelt mir woll; dan daß erweist Ewer gutt gemühte. Ich mißgönne Eüch nichts, alß dießes glück, welches ich woll von hertzen wünschen mögte. I. L. haben mir alle beschreibungen von der crönung Eweres königs undt königin geschickt. Ich habe noch zwey oder 3 große brieffe heütte zu schreiben, den morgen werde ich mitt dem könig auff die jagt reitten, kan also vor dießmahl nichts mehr sagen, lieb Carl Moritz, alß daß ich Eüch von hertzen ambrassire.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 27. Februar 1701 von Elisabeth Charlotte an Karl Moritz zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 1 (1867), S. 216–217
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d01b0124.html
Änderungsstand:
Tintenfass