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A monsr le raugraff zu Pfaltz a Hannover.
St Clou den 24 Mertz 1701.
Hertzlieb Carl Moritz, weillen meine brieffe Eüch ahngenehm
sein, werde ich Eüch alß fleißig andtworten. Bißher ist Ewer
wunsch erhöret; den ich bin, gott sey danck, in gar volkommener
gesundtheit. Ich glaube nicht, daß, wofern es krieg wirdt, daß es
auff die teütsche freyheit wirdt ahngehen, noch deßwegen krieg
werden, sondern nur wegen daß hauß Östereich, so daß königreich
Spanien pretendirt. Wegen deß frantzöschen datums war nicht
nöhtig umb verzeyung zu bitten; den daß ist all eins, habe nur
drüber lachen müßen, daß unßere Teütschen die sprach so gern
mischen. Ich gestehe, daß ein jeder seinen fehler hatt, aber ein
jeder ist obligirt, sein bests zu thun, seine fehler zu corigiren,
insonderheit wen sie der gesundtheit schaden können. Es were mir
woll leydt, lieb Carl Moritz, wen Ihr Ewer leben vor mir auffopffern
soltet; wolte lieber, daß ich Eüch helffen könte, lang undt
vergnügt zu leben undt persuadiren, daß ich Eüch undt Ewere
schwestern allezeit lieb behalte.