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Brief vom 24. März 1701

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugraf Karl Moritz zu Pfalz


128.


[222]

A monsr le raugraff zu Pfaltz a Hannover.

St Clou den 24 Mertz 1701.
Hertzlieb Carl Moritz, weillen meine brieffe Eüch ahngenehm sein, werde ich Eüch alß fleißig andtworten. Bißher ist Ewer wunsch erhöret; den ich bin, gott sey danck, in gar volkommener gesundtheit. Ich glaube nicht, daß, wofern es krieg wirdt, daß es auff die teütsche freyheit wirdt ahngehen, noch deßwegen krieg werden, sondern nur wegen daß hauß Östereich, so daß königreich Spanien pretendirt. Wegen deß frantzöschen datums war nicht nöhtig umb verzeyung zu bitten; den daß ist all eins, habe nur drüber lachen müßen, daß unßere Teütschen die sprach so gern mischen. Ich gestehe, daß ein jeder seinen fehler hatt, aber ein jeder ist obligirt, sein bests zu thun, seine fehler zu corigiren, insonderheit wen sie der gesundtheit schaden können. Es were mir woll leydt, lieb Carl Moritz, wen Ihr Ewer leben vor mir auffopffern soltet; wolte lieber, daß ich Eüch helffen könte, lang undt vergnügt zu leben undt persuadiren, daß ich Eüch undt Ewere schwestern allezeit lieb behalte.
[223]
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 24. März 1701 von Elisabeth Charlotte an Karl Moritz zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 1 (1867), S. 222–223
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d01b0128.html
Änderungsstand:
Tintenfass