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Brief vom 2. März 1702

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Amalie Elisabeth zu Pfalz


156.


[269]

A mad. Amelie Elisabeth, raugraffin zu Pfaltz, a Hannover.

Marly den 2 Mertz 1702.
Hertzliebe Amelisse, vergangenen sontag war es mir ohnmöglich, auff Ewerm lieben brieff vom 18 Februar zu andtworten; den ich hatte selben tag nohtwendig 7 große brieff zu schreiben. Ich vernehme mitt freüden, daß Ihr ma tante, die fraw churfürstin, in einem so gar gutten standt gefunden. Gott der allmachtige erhalte I. L. viel undt lange jahre dabey, wie auch die liebe königin in Preussen! Daß carnaval ist hir zum endt, ich verliehre nichts dabey; den ich war nicht von den divertissementen. Ihr könt nicht beßer thun, alß bey ma tante zu bleiben; wen sie Eüch behalten will, werdt Ihr nicht incommodiren. Waß ist den dem graff von Warttenberg vor eine quint ahnkommen, daß er dem graffen von Wittgenstein daß heürahten verbiehten will? Er ist ja weder sein bruder noch sein vatter noch sein vormundt. Ich hoffe, die liebe königin wirdt die sach schon wider zu recht bringen undt ma tante auch. Adieu, liebe Amelise! Ambrassirt Ewern bruder undt schwester von meinetwegen undt seydt versichert, daß ich Eüch allezeit recht lieb behalte!
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 2. März 1702 von Elisabeth Charlotte an Amalie Elisabeth zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 1 (1867), S. 269
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d01b0156.html
Änderungsstand:
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