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A mad. Louisse, raugraffin zu Pfaltz, a Franckfort.
… händel mitt ahn. Die kleine
geselschafften seindt offt nicht die schlimbsten. Ich habe weder
große noch kleine, alß meine hündtger, lebe vor mich gantz allein,
wie ein reichsstättel, wie daß teütsche sprichwordt sagt. Die kleine
Spanheim ist ein schön medgen undt woll geschaffen, allein glaubt
mir! last Ewere niepce nicht viel particulier mitt ihr haben! den
sie hatt hir sachen gelernt, welche nicht nöhtig sein, daß Ewere
niece wißen mag. Vor den neveu ist sie gutt, der mag woll mitt
ihr umbgehen. Madame Spanheim ist nie so artig geweßen, alß
ihre dochter. Meine wünsche vor Eüch undt Amelisse seindt woll
sincere. Ihr müst Eüch wundern, daß ich noch die teütsche
neüjahrswünsche weiß; den ich erinere mich viel beßer, waß ich in
meiner jugendt gehört undt gesehen habe, alß waß ich vor 10
jahren gehört undt gesehen. Es ist so mitt mir kommen, daß ich
schir nichts vor mir selber wünsche, bin Eüch undt Amelisse doch
sehr verobligirt, mir so viel guttes zu wünschen. Ich will ihr ein
par wort schreiben. Adieu, liebe Louisse! Ich ambrassire Eüch
von hertzen undt behalte Eüch recht lieb.
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