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Brief vom 14. Oktober 1705

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


272.


[417]

A mad. Louise, raugraffin zu Pfaltz, a Hannover.

Fontainebleau den 14 October 1705.
Hertzliebe Louisse, last Eüch nicht gerewen, mir deß hertzogs Jerg Wilhelms todt naturlicher weiß gesagt zu haben! Ich kan nicht leyden, daß man umb den pot herumb fahrt; habe lieber, daß man eine sache recht herauß sagt. Nie ist eine hochzeit mehr zu pas kommen, alß die vom churprintz. Etlich mahl ein wenig zu raßen, ist gesundt, vertreibt daß blähen deß miltz. Es ist schon 5 geschlagen undt umb halb 7 muß ich in die comedie, muß unterdeßen noch 2 brieff schreiben, einen ahn ma tante, die fraw abdißin von Maubuisson, schreiben undt ahn eine dame zu Paris; kan [418] derowegen vor dießmahl nichts mehr sagen, alß daß ich einen abscheulichen husten habe; hoffe, ihn zu verjagen. In welchem standt ich auch sein mag, werde ich Euch allezeit bestendig lieb behalten.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 14. Oktober 1705 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 1 (1867), S. 417–418
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d01b0272.html
Änderungsstand:
Tintenfass