Seitenbanner

Brief vom 4. Januar 1710

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


455.


[153]

A mad. Louise, raugraffin zu Pfaltz, a Hannover.

Versaille den 4 Januari 1710.
Hertzliebe Louisse, dieße woche habe ich kein schreiben von Eüch entpfangen, fürchte also, daß es übel mitt Ewern augen bestehlt ist, welches mir von hertzen leydt ist. Von hir könte man woll waß neües sagen, aber es lest sich nicht durch die post mitt umbstanden verzehlen, muß es also vor ein andermahl sparen, es geht meinem sohn ahn. Sonsten haben wir gar nichts neües hir. Dießen abendt werden wir die neüe commedie haben vom jalous desabusses,[1] so ich vor 8 tagen ahn ma tante geschickt habe. Ich werde Eüch über 8 tagen sagen, wie ich sie werde gefunden haben. Da habe ich mein enckel in meiner cammer mitt 3 pagen undt 4 andere junge edelleütte; die machen mir ein solch geraß, daß ich mein eygen wordt nicht hören kan. Drumb sage ich vor dießmahl nichts mehr, alß daß ich Eüch von hertzen lieb behalte.
Impressum
Datenschutz
KontaktPost
Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 4. Januar 1710 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 2 (1871), S. 153
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d02b0455.html
Änderungsstand:
Tintenfass