Brief vom 6. März 1710

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A mad. Louise, raugrave zu Pfaltz, a Hannover.

Versaille den 6 Mertz 1710.

Her[tz]allerliebe Louisse, ich habe vergangen montag ein schreiben von Eüch entpfangen, worinen Ihr den datum vergeßen. Ihr habt woll geschriben Hanover den undt darnach Febr., aber daß schiffre vom wie vielten habt Ihr vergeßen. Ich glaube aber, daß es den 21 hatt sein sollen, weillen ma tante ihrer vom selbigen datum ist. Gestern fuhr ich nach Paris, madame la princesse daß [166] leydt zu klagen undt der princes de Conti, den monsieur le duc, der ersten einiger sohn undt der zweytten bruder, ist vorgestern plötzlich gestorben. In der printzes de Conti hauß hatt man mir ma tante undt Ewer paquet bracht vom 18, worauf ich heütte andtworte, ob ich zwar schon 27 bogen ahn ma tante geschrieben. Ich dancke Eüch, liebe Louisse, daß Ihr mir ma tante gesundtheit bericht, ich werde aber nicht recht zufrieden sein, biß ich ma tante von dem schlimen husten werde courirt sein.^[1] Pome de Sina mitt zucker seindt nicht ungesundt, sie erfrischen. Ich mache es wie I. L., ich kan nicht leyden, daß man mich beklagt, noch von meinem husten, noch von meinem eßen spricht. Es ist mir leydt, daß Ewere augen wider schlim sein. Ich hoffe, der schnupen wirdt Ewern kopff von den bößen flüßen reinigen undt daß Ewere augen beßer davon werden werden. Von ma tante werdet Ihr erfahren, waß wir neües hir haben, ich kan Eüch aber vor dießmahl nichts mehr sage, alß daß ich Eüch allezeit von hertzen lieb behalte.