Seitenbanner

Brief vom 23. März 1710

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


468.


[170]

A mad. Louise, raugräffin zu Pfaltz, a Hannover.

Versaille den 23 Mertz 1710.
Hertzliebe Louisse, ich habe zwar dieße post kein schreiben von Eüch entpfangen, aber ich schreibe Eüch doch, umb Eüch zu bitten, mir offter, alß ordinarie, zu schreiben, biß ma tante wider gantz gesundt ist, den I. L. durchlauf setzt mich in unerhörten sorgen; mich deücht, er wehrt zu lang. Im fall Ewere augen Eüch nicht erlauben, selber zu schreiben, so könt Ihr ja eine andere handt brauchen, biß ma tante wider gesundt sein mag. Gott gebe, daß Ihr mirs baldt berichten möget! Unterdeßen bin ich in großern sorgen, alß ich mirs mercken laße. Ahn ma tante werde ich wenig davon sagen, den ich weiß, daß I. L. es nicht woll leyden können, daß man sie … Wir haben nun gar nichts neües hir. Mein sohn ist nach Paris, seine gemahlin wirdt heütte folgen mitt ihre elste dochter; sie werden die gantze woch zu Paris bleiben, sich dort zu divertiren. Die Parisser lust ist meine sach nicht, ich kan nicht 24 stundt in dießer statt sein, ohne kopffwehe zu haben. Ich werde sie doch dort besuchen, ehe sie wider kommen. Adieu, liebe Louisse! Schreibt mir eygendtlich, wie es mitt ma tante ist, undt seydt versichert, daß ich Eüch allezeit von hertzen lieb behalte!
Impressum
Datenschutz
KontaktPost
Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 23. März 1710 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 2 (1871), S. 170
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d02b0468.html
Änderungsstand:
Tintenfass