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Brief vom 18. Januar 1711

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


509.


[228]

A mad. Louise, raugraffin zu Pfaltz, a Hannover.

Versaille den 18 Januari 1711, umb 9 abendts.
Hertzallerliebe Louise, ich habe zu Marly Ewer liebes schreiben vom 5 Januari [empfangen], aber ohnmoglich eher, alß nun, beantwortten können, muß, weillen es gar spät, in großer eyll reden. Ein sahl ist allezeit bey der schloßkirch geweßen, aber dem folgten cammern, wo ma tante, die fraw abtißin von Herfort, logirte. Monsieur undt madame Harling[1] logirten zu meiner zeit unter dem frawenzimer, nahe bey dem eßsahl, wo man aß, wen frembte kammen, nahe bey der schwindelstige.[2] Daß ist eine abscheüliche ungemachlichkeit, seine cammer allemahl zu quittiren, wen frembde kommen. Ich glaube, daß ich recht von der redoutte judicirt habe, aber hiemitt habt Ihr Ewere wettung verlohren. Es ist mir eben wie Eüch gangen, den gantzen tag habe ich leütte gehabt. Adieu, liebe Louise! Es schlegt halb 10 undt vor 10 solte ich noch 3 brieff schreiben. Adieu den! Ich ambrassire Eüch von hertzen undt behalte Eüch von hertzen lieb.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 18. Januar 1711 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 2 (1871), S. 228
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d02b0509.html
Änderungsstand:
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