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Brief vom 16. Juni 1712

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


551.


[278]

A mad. Louise, raugraffin zu Pfaltz, a Hannover.

Marly umb halb 10 abendts den 16 Juni 1712.
Hertzallerliebe Louisse, ich hatte gehofft, heütte einen langen brieff zu schreiben, aber die jagt ist zu lang geweßen, hatt 3 stundt gewehrt. Alles, waß ich habe thun können, seyder ich wider ahngethan, ist, ein dutzendt brieff zu leßen, worunder eines von ma tante undt eines von Eüch vom 6 dießes monts war, so ich mitt freüden geleßen, daß hatt mir aber die zeit zu antworten benohmen. In[1] will den diable au contre temps[2] doch gewiß einsmahl erdapen, nun aber nur sagen, daß es mich recht frewet, daß die babiol,[3] daß pitschir, Eüch so ahngenehm geweßen. Solte es friede wehren, würden wir waß beßers finden. Es macht mich gantz gritlich, daß ich nicht ordentlich andtworten kan, sondern schließlich ambrassire ich Eüch von hertzen undt behalte Eüch recht lieb, liebe Louise!
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 16. Juni 1712 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 2 (1871), S. 278
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d02b0551.html
Änderungsstand:
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