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Fontainebleau den 4 October 1713, umb ein viertel auff …
Hertzallerliebe Louisse, in dießer woch habe ich zwey liebe
schreiben von Eüch entpfangen, eines vom 22, daß ander vom
25 September. Wir müßen gleich ich
[1] die commedie undt kommen
von der jagt, kan also nur in großer eyll sagen, daß ich hoffe,
zeittung von Ewerm neveu zu erfahrn, undt so baldt ich es wißen
werde, werde ichs Eüch berichten. Waß ahnlangt, daß ma tante
in sorgen ist, daß die bagatellen, so ich I. L. schicke, mir
ohngelegenheit machen, so könt Ihr I. L. gewiß [sagen], daß es mir
gar keine macht; den ich bezahle so sachen nicht auff einmahl,
sondern alle mont ein wenig, incomodirt mich also gar nicht.
[2] Waß
ahnlangt, daß sie mir waß wider schicken wollen, daß ist gar nicht
nohtig. Ich bin genung recompensirt, wen es nur ma tante
ahngenehm ist undt sie es mitt gutte ahnnehmen; daß freüdt mich
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mehr, alß alles, waß man mir in der weldt geben konte. Adieu,
liebe Louisse! Ich ambrassire Eüch von hertzen undt liebe Eüch
recht, seydt versichert, liebe Louisse!