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Brief vom 18. Januar 1714

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


619.


[363]

A mad. Louise, raugraffin zu Pfaltz, a Hannover.

Versaille den 18 Januari 1714.
Hertzallerliebe Louisse, ich habe heütte Ewer liebes schreiben [364] vom 8 entpfangen, ich kan aber heütte ohnmöglich drauff andtwortten, erstlich weillen ich 30 bogen ahn ma tante geschrieben habe undt noch nohtwendig zwey brieff vor dem nachteßen schreiben muß, also nur in eyll sagen, daß ich gott dancke, daß ma tante durchlauff nicht geschadt hatt, bin auch fro, daß Ihr gesundt seydt. Gott erhalte Eüch lang dabey undt gebe Eüch glück undt seegen! Ich befinde mich woll, aber mein rhumatisme in der hüffte undt in den knien, wo ich offt so große schmertzen habe, daß ich nicht davor schlaffen kan. Es ist aber nicht allezeit gleich; wen es schön wetter ist, leide ich weniger, alß wens heßlich undt feücht ist. Adieu, hertzliebe Louisse! Ich ambrassire Eüch von hertzen undt behalte Eüch allezeit recht lieb.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 18. Januar 1714 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 2 (1871), S. 363–364
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d02b0619.html
Änderungsstand:
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