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Brief vom 22. Februar 1714

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


627.


[372]

A mad. Louise, raugraffin zu Pfaltz, a Hannover.

Versaille den 22 Februari 1714.
Hertzallerliebe Louisse, hirmitt komme ich, Eüch nur [373] taußendtmahl zu danck[en] vor die 5 medaillen, so Ihr mir geschickt habt. Biß sontag werdet Ihr eine ordendtliche andtwort auff Ewer liebes schreiben entpfangen, dießen abendt ist es ohnmöglich, den ich bin accablirt. Die zeytung ist leyder heütte morgen kommen vor[1] der tugendtsamen undt verstandigen königin in Spanien todt,[2] welches mir woll von grundt der seelen leydt ist. Alle menschen kommen, umb unß complimenten zu machen, wie Ihr leicht dencken kont. Ich weiß selber nicht, waß ich ahn ma tante geschrieben, so offt bin ich interompirt worden. Außer mein knie undt eine hüffte, so mir immer wehe thut, sonsten befindt ich mich, gott seye danck, gar woll nun, dancke Eüch vor Ewere gutte wünsche, liebe Louisse! Da kommen wider ein flotte[3] leütte, muß schließen. Adieu! Ich ambrassire Eüch von hertzen undt behalte Eüch von hertzen lieb.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 22. Februar 1714 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 2 (1871), S. 372–373
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d02b0627.html
Änderungsstand:
Tintenfass