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Brief vom 22. September 1714

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


666.


[456]

A mad. Louisse, raugraffin zu Pfaltz, a Franckfort.

Fontainebleau den 22 September 1714.
Hertzallerliebe Louisse, ich habe Eüch heütte schon geschrieben undt schicke es auff die post. Dieß aber wirdt noch über Strasburg gehen, damitt Ihr sehen, welches ahm geschwindtsten überkommen mag. Es piquirt mich recht, daß die alte heßliche hertzogin von Zel[1] noch bey leben ist undt daß unßere liebe churfürstin, so viel frischer war, todt muß sein. Ich bin fro, daß der neüe könig Eüch so freündtlich geschrieben. Ewer compliment offendirt mich schir, daß Ihr mir sagt, liebe Louisse, daß Ihr sagt, daß Ihr wünscht, daß ich Eüch lieb behalten möge. Meint Ihr dan, daß ich capabel seye, zu endern? Wen ihr das meint, müst Ihr mich noch nicht kenen; aber ich will hoffen, daß Ihr Eüch [457] nur dießer art reden bedint, umb Ewer klein brieffgen vom 8ten mitt der hofflichkeit zu enden. Darauf sage ich nur: Passe pour cela![2] undt versichere Eüch abermahlen, hertzliebe Louisse, daß ich, so lang ich lebe, [Euch] von hertzen lieb behalten werde.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 22. September 1714 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 2 (1871), S. 456–457
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d02b0666.html
Änderungsstand:
Tintenfass