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Brief vom 13. August 1715

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


721.


[606]

A mad. Louise, raugraffin zu Pfaltz, a Londre.

Versaille den 13 Augusti 1715.
Hertzallerliebe Louise, ich habe dießen nachmittags Ewer liebes [607] schreiben vom 8 Augusti / 28 Juni entpfangen, kan aber ohnmöglich dießen abendt drauff andtwortten. Ich bin trawerig undt gritlich dabey, wie man in der Pfaltz sagt, wie eine wandtlauß. Heütte kan ich Eüch nicht sagen, waß mich angstert, aber mitt der zeit werde ichs Eüch sagen. Mylord Stairs hatt mir gestern ein eygenes handtschreiben von konig Jörgen gebracht, sehr hofflich; helfft mir davor dancken! Ich bin hertzlich fro, daß er Eüch gerechtigkeit erweist undt geben will, waß Eüch unßer liebe churfürstin s. überlaßen. Ich woldt aber, daß Ihr wider in die gutte teütsche lufft weret; den ich finde, daß das außzehren nicht gutt ist. Da kommen viel leütte, ich muß wider willen schließen; bitte nur noch, mein compliment undt versicherung meines attachements ahn die printzes von Wallis zu machen, undt Ihr, liebe Louise, seydt versichert, daß ich Eüch von hertzen lieb behalte!
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 13. August 1715 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 2 (1871), S. 606–607
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d02b0721.html
Änderungsstand:
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