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Brief vom 29. November 1715

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


747.


[678]

A mad. Louisse, raugräffin zu Pfaltz, a Londre.

Paris den 29 November 1715.
Hertzallerliebe Louisse, dieße post habe ich nichts von Eüch bekommen, will Eüch doch schreiben, damitt Ihr nicht in sorgen sein möget wegen meiner gesundt[heit]; die geht nun so woll, alß zu Paris möglich. Mademoiselle de Chartre hatt, gott lob, keine kinderblattern, aber der arme kleine chevallier d’Orleans[1] hatt es gar starck. Ich mögte gern wißen, ob es war ist, waß man zu St Germain außspargirt, daß der brigadierer Kenemur den general Carpenter geschlagen, 400 pfert bekommen, so viel gefangene undt 6000 livre Sterling ahn bar gelt undt vor ein regiement waffen.[2] Daß ist alles, waß ich neües weiß. Hir hört man nicht, alß von händel undt krackellen. Mein sohn hatt den gantzen morgen ahngewendt, leütte zu accomodiren, so sich haben schlagen wollen, daß hir gar nicht erlaubt ist.[3] Dießer brieff ist so kurtz, alß meine zwey andern lang wahr[e]n; bleibt mir nur überig, Eüch eine glückseelige gutte nacht zu wünschen undt zu versichern, daß ich Eüch von hertzen lieb behalte.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 29. November 1715 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 2 (1871), S. 678
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d02b0747.html
Änderungsstand:
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