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Brief vom 10. April 1716

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


772.


[023]

A mad. Louisse, raugraffin zu Pfaltz, a Londre.

Paris, carfreytag den 10 April, umb halb 2 nach mitternacht.
Hertzallerliebe Louisse, ob ich zwar so müdt undt schlafferig bin, daß ich meine feder kaum halten halten kan, so kan ich Eüch doch meine uhr nicht schicken, ohne Eüch ein par wordt dabey zu schreiben. Vorgestern habe ich Ewer liebes schreiben vom 11/22 schreiben durch docktor Kam bekomen. Ich habe ihm meinen dochter recomandirt, umb sorg vor ihm zu haben, daß er etwaß sehen mag. Die printzes von Wallis hatt mir nichts von ihm geschrieben. Mein uhr ist woll gepackt, ich hoffe, sie wirdt baldt undt woll überkommen. Mylord Stairs hatt mir versprochen, sorg davor zu haben, daß Ihr es woll entpfangen möget. Wir seindt heütte morgen umb 7 auffgestanden, 3 stundts morgendts in der kirch geweßen undt 3 stundt nach undt eine halbe nachmittags; ich bin halb todt davon undt muß ich Eüch woll hertzlich lieb haben, jetzt zu schreiben, kan die augen kaum außthun;[1] aber ich mag sein, wie ich wolle, so behalt ich Eüch allezeit lieb.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 10. April 1716 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 3 (1874), S. 23
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d03b0772.html
Änderungsstand:
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