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Brief vom 27. November 1716

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


790.


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A mad. Louise, raugraffin zu Pfaltz, a Londre.

St Clou den 27 November 1716.
Hertzallerliebe Louisse, ich werde leyder morgen wider nach dem trawerigen undt mir unleydtlichen Paris. Ich hatte gehofft, heütte schreiben von Eüch zu bekommen, aber es ist nichts kommen; doch hatt mir monsieur de Martine entbotten, daß monsieur Botmar ihm geschrieben, daß den 19 I. L. die printzes von Wallis noch in selbigen standt wer, alß sie den 16 geweßen; daß angstet mich recht. Ich muß gestehen, meine angst ist, daß alle die schmertzen der printzes stärcke gar zu sehr auffreiben werden, daß sie hernach nicht stärcke genung finden wirdt, daß kindt auff die weldt zu bringen. Gott wolle ihr gnädig beystehen! Ich bin bitter leünisch, kan ohnmoglich heütte einen langen brieff schreiben, nur noch sagen, daß ich noch von meinen purgiren waß matt bin undt daß es [044] schon halb 1 ist, muß nach bett undt vor dießmahl nichts mehr sagen, alß daß, in welchen humor ich auch sein mag, so werde ich Eüch doch allezeit recht von hertzen lieb behalten.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 27. November 1716 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 3 (1874), S. 43–44
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d03b0790.html
Änderungsstand:
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