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Brief vom 12. Januar 1717

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


801.


[053]

A mad. Louisse, raugräffin zu Pfaltz, a Londre.

Paris den 12 Januari 1717.
Hertzallerliebe Louise, es ist 2 posten schon, daß ich nichts [054] von Eüch entpfangen habe; aber weillen es heütte nach dem alten stiehl der neüjahrstag ist, kan ich nicht laßen, Eüch nochmahls ein glückseeliges neües jahr zu wünschen sambt allen vergnügen, so man auff dießer weldt haben kan. Ich habe Eüch schon letztmahl geschrieben, wie es mitt meiner aderläß abgangen; nun muß ich Eüch noch sagen, liebe Louisse, daß man mich vergangenen sambstag starck purgirt hatt, bin so abgematt von beydes, daß wen ich nur 3 kammern durch gehe, bin ich, alß wen ich einen haßen erloffen hette, gantz außer ahtem. Waß auß dießem allem wer[de]n wirdt, sal den tiet lehren;[1] aber man sagt, daß meine bein beßer werden, ich glaube es, verspüre es aber nicht sehr. Dem mag sein, wie ihm wolle, so lange ich lebe, werde ich Eüch lieb behalten.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 12. Januar 1717 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 3 (1874), S. 53–54
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d03b0801.html
Änderungsstand:
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