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Brief vom 7. Mai 1717

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


834.


[069]
Paris den 7 May 1717, umb 7 abendts.
Hertzallerliebe Louisse, die arme fraw von Rotzenhaußen hatt Eüch doch, so betrübt sie auch ist, schreiben wollen. Dieße post habe ich nichts von Eüch bekommen, habe aber auß den 2 letzten, so ich vergangen dinstag entpfangen, gesehen, daß Ihr noch resolvirt seydt, lenger in Engellandt zu bleiben. Ich mogte Eüch daß vergnügen woll gern gönnen, wen Eüch die lufft nicht so zuwider were undt ich nicht zu fürchten hette, daß Eüch die zehrung ahnstoßen mögte. Ich befinde mich, gott sey danck, zimblich woll; ich kan aber noch kein leibstück ahnthun, den meine wunde ist noch nicht gantz zu, habe aber doch nur noch 2 von 4 wiegen in der wunde; man hofft, daß es baldt gar zu sein wirdt. Man erwart dieße nacht die ahnkunfft deß czaars; den er hatt nicht bey tag kommen wollen. Ich habe heütte schon viel ahn die printzes von Wallis geschrieben undt muß noch ahn mein dochter schreiben, kan Eüch also vor dießmahl nichts mehr sagen, alß daß ich Eüch von hertzen lieb behalte.
Ich glaub, es wirdt Eüch leydt sein, daß der arme Pfaltzgraff Christian von Birckenfelt gestorben.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 7. Mai 1717 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 3 (1874), S. 69
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d03b0834.html
Änderungsstand:
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