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A mad. Louise, raugraffin zu Pfaltz, a Franckforth.
Paris den 21 de Janvier 1720 (N. 57).
Hertzallerliebe Louise, die gantze woche habe ich nichts von
Eüch entpfangen. Es ist ein ellendt, wie die posten gehen; aber
es ist ohnnöhtig, davon zu reden. Vielleicht werde ich dießen
nachmittag waß bekommen; den es ist jetzt erst
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4 auff 11. Aber ich
muß mich ahnziehen, umb zum könig zu fahren.
Sontag umb 9 abendts.
In dem augenblick komme ich auß dem opera, welches ich
unerhört lang gefunden. Wie ich wider in mein cabinet, finde ich 2
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paquetten von Eüch, eines vom 30, no 104, daß [andere] ist vom
2, no 1. Ihr kont woll gedencken, daß ich nicht auff beyde heütte
werde andtwortten können. Es wirdt viel sein, wen ich auff daß
frischte andtwortten werde, will es doch auff den zweytten
ahnfangen; dancke Eüch von hertz[en], allerliebste Louisse, vor alle
Ewere gutte wünsche. Die posten gehen gar wunderlich. Ich habe
Euch schon gesagt, daß ich nicht begreiffen kan, wie ich gefehlt,
meinen brieff zu chiffriren, daß
[1] ich es doch auf meinen callender
gar woll gezeignet hatte, nehmblich no 47; aber von deren sotissen
thue ich viel deß jahrs. Es ist aber kein wunder, wen ich viel
fehler in meinen brieff[en] machen; den alle augenblick werde in
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interompirt, muß im vollen schreiben mitt 10 personnen sprechen.
Ihr soltet Eüch viel mehr verwundern, wie Ihr zwey wordt von
meinen brieffen werdt sansé
[3] undt raisonabel finden. Fragt nur
den herrn Gemingen, wie es ein geraß undt gethun ist in meiner
cammer, wen ich schreibe! Der husten hatt mich zweymahl nach
einander erdapt, bin ihn nun zum zweytten mahl quit; ob er
widerkommen wirdt, werden wir sehen, wolte nicht davor schwehren. Es
ist nicht allein die Franckforther post, so übel geht; alle posten
von der welt gehen jetzt übel. Nachmittags bin ich gar zu sehr
geplagt; es würde mich gar zu … Es macht mich gar nicht
schlafferig. Ich habe nie willens, zu schlaffen, alß wen ich braff geßen
habe. Ruhe habe ich genung; wen mich nichts quelt, kan ich gar
woll schlaffen. Da schlegt es 10, ich muß wider willen auffhören,
sonsten wirdt mich monsieur Teray schrecklich filtzen. Wo mir gott
gesundtheit undt leben verleyet, werde ich Eüch bis donnerstag eine
lange epistel schreiben, nun aber nur sagen, daß ich Eüch von
hertzen lieb behalte.