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Brief vom 1. Februar 1677

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


13.


[014]
St. Germain den 1. Februari 1677.
Ich habe gestern schon einen brieff ahn E. L. ahngefangen, weillen er aber gar lang geworden were, wenn ich ihn außgeschrieben hette, undt ich E. L. erst kürtzlich eine lange epistel geschickt, so habe ich dießen, welches eine histori ist, ahn die fraw von Harling adressirt, damitt sie E. L. mündtlich davon informiren möge. Von meinem purtzelbaum[1] will ich nicht ferner reden, denn ich bin noch verhont, daß ich so unbedachtsam geweßen; im schlitten nach dem ring zu rennen were hir nicht recht ahngangen, sintemahlen die schlitten hir anders gemacht sein alß bey unß. Waß den brieff von mad. de Harburg ahnbelangt, so werdt ich es woll erfahren, wer ihn gesehen, aber noch so baldt nicht, denn Vaillac[2] ist nicht hir undt die princes von Tarante[3] auch nicht, sollen aber doch noch dießen wintter herkommen, alßdan will ich es außforschen. Die fraw von Harling hatt mir auch geschrieben, daß E. L. elster printz nicht gern von der histori von Anne[4] hört, drumb will ich auch weitter nichts davon sagen undt nur von meinem bruder[5] sprechen. Es kompt mir auch gar abgeschmackt vor, daß er keine kinder bekombt; es were doch alebenwoll baldt zeitt, undt ich fange schir [015] ahn, bang zu werden, daß nichts darauß werden wirdt. Gott gebe unß den frieden, denn wan das were, so müsten sie beyde nach Bourbon kommen, welches mir eine große freude sein solte, undt E. L., die die reißen nicht haßen, müsten auch mitt kommen. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 1. Februar 1677 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 1 (1891), S. 14–15
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d07b0013.html
Änderungsstand:
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