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Versaille den 15. Mertz 1687.
… Ich zweiffele nicht, daß die printzen
[1] sehr woll hir reussiren
werden, denn sie seindt gar nicht decontenencirt undt reden woll frantzösch.
Printz Ernst Augustien ist viel größer, alß mein sohn, ob I. L. zwar 2 monat
junger sein. Das ist alles waß ich E. L. vor dißmahl von unßern printzen
sagen kan, denn ich habe nur die ehre gehabt, sie einen tag hir zu sehen.
Mr. Albensleben
[2] scheint sehr raisonabel zu sein, welches hir im landt sehr
rar ist ahn leütten von seinem alter. Er hatt mir die copie von printz
Gustiens
[3] brieff gewießen, den zu lesen, solte man woll nicht meinen, daß
die herren brüder
[4] so übel mitt einander stehen; Gott gebe, daß es baldt
endern möge
[5], allein ich sorge, daß der elste printz, so gar serieux ist,
seines hr. bruder vexirerey vielleicht gar zu ernstlich auffnehmen wirdt undt
daß solches also printz Gustien nicht dienen mag, denn mich deücht, daß,
wenn man jemandes nicht woll will, kan man nicht leyden, daß er lustig ist
undt poßen treibt, drumb fürchte ich, daß dießer brieff ahn des elsten
printzens gemahlin
[6] I. L. noch choqiren möge. Printz Maxmillian
[7] mögte
ich auch gar gerne sehen, undt wie E. L. mir ihn beschreiben, bilde ich mir
ein, daß es ein art sein muß alß wie der verstorbene printz de Conti
[8],
denn selbiger hatte auch ein hübsch gesicht, undt wenn er sich wie ein anderer
mensch hette halten können, were er recht schön geweßen, allein er hatte so
wunderliche grimassen undt minen ahn sich, daß es alles verderbte. Meine
schuldt war es nicht, denn ich habe ihn woll hundert undt hundert mahl
mitt geplagt. Es jammerte mich, ihn so zu sehen, denn er hatte sonsten
noch gutte qualitetten ahn sich, aber wenn ich ihm eine schlime gewohnheit
abgewent hatte, nahm er andern tags wider eine andere, ob zwar der König
selbsten ihn ebenso sehr alß ich geplagt. Das hatt mich corigirt, die junge
leütte ihre natürliche minen abzugewehnen, drumb kan printz Max nur
kommen, er wirdt in ruhen gelaßen werden. …
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