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Brief vom 31. Juli 1689

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


91.


[111]
Versaille den 31. Jully 1689.
… Hir habe ich viel hören sprechen davon, daß der Churfürst von Brandenburg[1] nicht ohne seine gemahlin[2] in den krieg gewolt hatt. Wenn I. L. die Churfürstin so glück bringt bey alle belagerungen, so glaube ich, daß der hertzog von Lotheringen I. L. baldt bitten wirdt, vor Maintz zu kommen. Mad. la dauphine ist noch alß in demselben standt, alß ich E. L. vor 8 tagen bericht, derowegen kan ich E. L. weitter nichts davon sagen. Die histori, so E. L. mir von den kleinen König in Ungarn[3] schreiben, findt ich gar artlich; er muß verstandt haben; aber er mögte auch sein wie er wolte, so wolte ich doch, daß ihn meine dochter haben könte undt ein gutter frieden dadurch kommen. …
E. L. haben woll recht, zu sagen, daß ich mich nicht schicke, wo man stoltz sein muß. Ich habe hir nicht gehört, daß der König in Portugal[4] so heßlich sein solle, sondern nur, daß er gantz met verlöff von den frantzoßen verfault seye. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 31. Juli 1689 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 1 (1891), S. 111
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d07b0091.html
Änderungsstand:
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