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Versaille den 12. Mertz 1690.
Das exempel von dem armen margraffen
[1] von Durlach jammert
einem woll von hertzen, undt was mich noch mehr dran jammert, ist, daß
der arme herr, wie mons. le dauphin vor Philipsbourg war, all sein bestes
gethan, umb mr. le dauphin zu gefahlen, hatt ihn besucht undt presenten
gebracht, das andere jahr hernach danckt man ihn, wie E. L. sehen. Ich
ken den armen margraffen sehr, hab ihn offt zu Heydelberg gesehen; der
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bischoff von Strasbourg, nicht der itzige
[2], sondern sein herr bruder
[3], undt
der margraff Ferdinant von Baden hetten gerne gesehen, daß ich ihn
bekommen hette, undt eine zeit lang waren I. G. der Churfürst s[eelig]
[4] eben
nicht sehr dagegen, denn die raugräffin
[5] hette es auch gern gesehen; zu der
zeit kam er all zimlich offt nach Heydelberg, hernach durch eine wunderliche
avanture, so seinem herrn vatter widerfuhr undt so zu lang zu erzehlen ist,
wurde nichts auß der sach
[6]. Seine gemahlin
[7] kene ich nicht undt habe sie
nie gesehen, er, der marckgraff, aber hatt mir viel von ihr gesprochen vor
7 jahren, wie ich zu Strasbourg war, denn er war den gantzen tag bey I.
G. der Churfürstin
[8], mein fraw mutter s[eelig] oder bey mir, undt er hatt
sie mir sehr gerümbt, die eintzige klage, so er über sie hatte, war, daß sie zu
jalous war; die gutte margräffin wirdt es nun woll noch mehr werden, nun
sie von den kinderblattern verdorben ist. Sie jammern mich woll von hertzen
undt mögte ihnen ein beßer glück wünschen. Ich weiß nicht, warumb man
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einen mitt ander leütt unglück trösten will, contrari, mich deücht, das macht
einen noch ängster, zu sehen, daß noch mehr unglück in der welt sein, so
einem auch begegenen können, undt daß, wenn das unglück einmahl
ahnfängt, so zieht es hundert nach sich undt ist ohne endt, wie man ahn dießen
armen fürsten siht. … Wenn es je geschehen solte, daß E. L. mein dochter
so woll alß mich verheürahten solten, so müsten E. L. noch leben biß daß
sie auch meiner dochter dochter versorgt hetten, denn was sich zweit, das
muß sich 3ten, wie man im sprichwort sagt
[9]. Dieselbe muß dan einen von
E. L. enckel bekommen, umb den maußdreck
[10], so unter den pfeffer
gekommen, wider vergeßen zu machen. …