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Brief vom 8. Juli 1691

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


115.


[134]
St. Clou den 8. Julli 1691.
… Unßer gutter König Jacop hir jammert mich woll sehr; er solte mich noch viel mehr jammern, wenn er nicht so gottsförchtig were undt sein unglück wie ein ander mensch entpfinden könte. Seyder sein letztes unglück undt den platz, so er in Irlandt verlohren, jammert er mich mehr, alß vorhin, denn er lacht nicht mehr, wie er ahnfänglich that, undt seüfftzt offt; das schmertzt mich recht, wenn ich es sehe, denn es ist gewiß, daß, wenn er reflection auff sein unglück macht, so muß er erschrecklich leyden. Mir graust es, wenn ich nur dran gedencke; es geht dem König nicht, wie in der h. schrifft stehet: Die gottesforcht ist zu allen dingen nutz undt hatt verheißung dießes [135] undt jenes leben[1]; waß seine gottesforcht in jenem leben erhalten wirdt, in dießer aber ist es bißher schlecht bestelt. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 8. Juli 1691 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 1 (1891), S. 134–135
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d07b0115.html
Änderungsstand:
Tintenfass