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Brief vom 10. August 1691

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


117.


[135]
St. Clou den 10. Augusti 1691.
… Es ist wahr, daß ich mons. Balati[1] gebetten, ahn oncle mein compliment zu machen undt zu sagen, daß ich glaube, daß ichs I. L. zu dancken hette, daß man mich beßer tractirt, denn Balati hatt mir gesagt, daß er den ministren gesagt hette, daß E. L. beyderseits mich lieb hetten; gleich auff dießes sehe ich, daß man mich beßer tractirt, daß man mir ein present giebt undt nicht mehr mitt mir protzt. Also glaube ich, daß man mich beßer tractirt oncle zu gefahlen, denn das seindt die maniren von hießigen hoff. … Mons. de Louvoy todt habe ich E. L. schon geschrieben. Ich vor mein theil wolte lieber, daß eine alte zott[2] verreckt were, alß er, denn nun wirdt sie mächtiger sein, alß nie[3] undt ihre boßheit je mehr undt mehr ahn tag geben können, undt weill sie mich erschrecklich haßt, wirdt es so woll über mich alß [136] über andere außgehen; jedoch so faße ich so gutten muht, alß ich kan, undt bedencke, daß ich nicht von drewen sterben will, damitt man mich nicht (met verlöff met verlöff) mitt fürtzen begraben möge[4], wie man im sprichwort sagt. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 10. August 1691 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 1 (1891), S. 135–136
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d07b0117.html
Änderungsstand:
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