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Choisi den 7. Aprill 1695.
… Amadis[1] hatt mich sehr divertirt, drumb hab ich ihn woll behalten, aber die gedult habe ich nicht gehabt, wie oncle alle 24 bücher davon durchzuleßen. Der abt von Lockum[2] machts mitt seiner devotion gewiß, wie in der h. schriefft stehet:Den reinen ist alles rein[3], hatt also woll die Amadis zweymahl über leßen können. Ich bin woll E. L. meinung, daß wer sich mitt reliquien amusiren kan, sein spielzeüg drauß macht; ich glaube nicht, daß dießer gutte abt seine arbeit so baldt wirdt zum endt bringen, die religionen zu vereynigen, denn wo interesse sich findt, gibt man selten nach. Ich glaube nicht, daß mons. de Maux[4] es selber wünscht. Weren alle menschen von einer religion, hetten die bischöff undt pfaffen nichts mehr zu sagen. … Ich bin gantz nicht von unßerer hertzogin[5] sentiment; mir ist das gemisch von maußdreck unter dem pfeffer[6] unerträglich. Mein sohn hatte durch seine dorheit[7] nur gar zu viel meritirt, aber ich glaube, man will mich nicht lügen machen, denn ich hatte ihm woll vorher gesagt, daß man ihm alles versprechen, aber nichts halten würde; nun sicht ers selber, es touchirt ihn aber nicht, wie ich es wünschen mögte, denn ich kan nicht vertragen, daß leütte von seiner gattung unentpfindtlich sein. Er wirdt nun baldt nach Flandern wider gehen; man will mich hoffen machen, daß es diß jahr wie vergangen jahr abgehen solle undt zu keiner schlagt kommen; Gott gebe es. Ich werde E. L. erst über 8 tagen die comedie von Judit[8] schicken können; sie ist noch nicht gedruckt; man schreibt mir sie aber ab. Ich finde ihre action abscheülich, denn ich kan die falschheit in nichts vertragen …
