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St. Clou den 24. Juni 1696.
… Man sagt auff frantzösch im sprichwort:Les jours ce[1] suivent et ne ce[2] ressemblent pas, welches woll wahr ist, denn etliche seindt [248] langweillig, andere lustig, etliche gutt, etliche gar böß. Gestern hatte ich einen gar langweilligen tag undt kam mir noch desto langweilliger vor, weillen ich mich auff etwaß beßers gespitzt hatte. Ich war umb halb 6 auffgestanden, umb 6 meil von hir den wolff zu jagen mitt mons le dauphin; allein man suchte einen wolff 5 gantzer stunden undt konten keinen finden, saß die 5 stunden in der calesch bey mons. le dauphin, der kein wort sagte, denn er will, daß man nie wißen soll, waß er denckt. Ich konte nicht schlaffen, denn er sprach immer mitt seinen jägern, umb ihnen noch zu befehlen, wo sie suchen solten, gestehe also, daß mir in ewiger zeit keine greülichere langeweille ist zukommen. Ich habe woll in meinem sin[3] geschwohren, nie auff die wolffsjagt mehr zu gehen ohne ein buch im sack zu haben, umb zu leßen. Ich bin fro, daß Helmont[4] wider bey E. L. ist, denn seine philosophie wirdt E. L. amusiren undt die zeit vertreiben. Wie kan man begreiffen, waß man gar nicht wißen kan, denn niemandes ist jemahlen auß jener welt kommen, umb zu sagen, wie es dort ist, undt ehe man in dieße welt kompt, ist man ja nichts, mögte also woll wißen, was vor einbildungen der gutte Helmont hirüber haben kan; daß er aber immer zufrieden sein kan, ist eine schöne kunst, welche ich von hertzen gerne lehrnen mögte. Eben daßelbige buch, so mons. Helmont E. L. von Sulzbach gebracht hatt, vom trost der weißheit, hatt er mir vor 25 jahren zu Heydelberg geben, habe es noch undt finde es auch schön; mich deücht, es ist rar, daß man etwaß beßer auff teütsch alß auff frantzösch schreibt. Unßer maußdreck hette woll wenig trost von nöhten, ist glücklicher, alß sie es wehrt ist. …
