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Brief vom 14. Februar 1697

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


278.


[279]
Versaille den 14. Februari 1697.
… E. L. haben groß recht zu bejammern, daß Jupiter[1] so verdorben ist; das hatt schon viel unglück verursacht ohne waß es noch ursachen wirdt. Ich glaube, man wirdt noch dolle sachen sehen, wofern dießes alten weibs[2] regirung noch lang wehrt. Ich glaube, daß die devotten jetzt unter einander uneins werden sollen, denn mons. l’archevecque de Cambray[3], so mons. le duc de Bourgognes precepter ist, hatt seyder 8 tagen ein buch außgehen laßen, welches, wie man sagt, quietistisch sein solle; dießem solle mons. de Maux[4], so vor dießem mons. le dauphins precepter war, widersprechen undt ein buch gegen das ander machen, welches, wie leicht zu glauben, wenig einigkeit noch freündtschafft unter dießen beyden setzen wirdt[5]. Alle devotten werden woll parthie nehmen, also glaube ich, daß wir einen geistlichen krieg hir bekommen werden, in welchem ich gantz neutral bleiben werde. Ich glaube, daß man baldt zu dießen ertzbischoff undt bischoff wirdt sagen können wie Felix[6] zu sanct Paullus: Die große kunst macht dich raßendt
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 14. Februar 1697 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 1 (1891), S. 279
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d07b0278.html
Änderungsstand:
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