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Brief vom 21. April 1697

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


286.


[285]
Marly den 21. April 1697.
Gestern morgen bin ich mitt E. L. gnädiges schreiben vom 12. April erfrewet worden. Mich deücht, daß man den Carfreytag eher lustig alß trawerig sein soll, weill unßer herr christus durch seinen todt den todt soll überwunden haben, undt wo sieg ist, da muß ja keine trawerigkeit vorhanden sein. Die schöne historie, so E. L. mir von der holländischen frawen belieben zu verzehlen, gemandt mich ahn waß der conte de Gramont in seiner großen kranckheit sagte. Man laß ihm die passion vor auff frantzösch, so hatte er sie nie gehört, rieff derowegen seine fraw undt sagte contesse, tout cela est-il bien vray? Wie sie ihm dießes versichert, kammen ihm die threnen in den augen undt sagte De quoy, diable, s’avissoit il, de prendre ces faquins de pecheurs avec luy, que ne prenoit il une douzaine de gentilshommes gascons; il[1] ne l’auroit[2] pas abandonné comme ces coquins de pecheurs. Voilà ce que c’est de ne ce[3] pas faire servir par gens de calité. … Es ist nichts gefährlichers, alß dolle pferdt zu reitten, wundert mich nicht, daß patte[4] so übel gefahlen ist. Patte undt seine leütte müßen eine wettung ahngestellt haben, wer die böste pferde reitten solle, weillen Boisdavit[5] auch gefahlen. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 21. April 1697 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 1 (1891), S. 285
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d07b0286.html
Änderungsstand:
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