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St. Clou den 15. Augusti 1697.
… Die printzes von Fürstenberg, so nun hir bey unß ist, sagt mir, daß ihr herr ihr geschrieben, daß er schon zwey kirchen zu Dresden hette den Lutherischen genohmen vor die catholischen. Also helt der Churfürst von Saxsen sein versprechen nicht, so er seiner gemahlin gethan: nichts im landt Saxsen wegen der religion zu endern. Wer ist der apostel geweßen, der [299] den Churfürsten zur catholischen religion gebracht hatt? I. L. haben woll den ahndächtigen brieff ahn die hertzogin von Eisenach geschrieben, damitt alle catholischen gantz von seiner conversion persuadirt sein mögen. Was Leibenitz dem antwort, so sagt:il faut qu’il ait estudié les peres, ist recht artig. … Vergangen Montag aß ich bey ma tante von Maubisson zu mittag. Im ahnfang kamen mir I. L. gar still undt distrait vor, furchtete also, daß I. L. nicht woll auff weren, nachmittags wurden sie aber wider gantz lustig. Wir baweten schlößer in der lufft; mein eintziger wunsch war, daß mein tochter Königin in Engellandt werden mögte, König Wilhelm sie in Haag führen solte undt ich E. L. dort rendevous geben undt da beysammen bleiben mögen. Ob ich zwar leyder woll weiß, daß nichts auß dießen allen werden kan, frewet es mich doch, davon zu reden, alß wenns sein könte. Ma tante die fraw abtißin undt ich sprachen aber gantz sachte, denn sie warnete mich, daß die nonen geglaubt hetten, daß ich nach Maubisson kommen were, trost zu suchen, daß man, wie sie meinten, meiner tochter einen huguenotten geben wolte, würden sich also über die maßen scandalisirt haben, wenn sie gehört hetten, daß ich es so sehr wünschte. …
