Brief vom 13. März 1698

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Versaille den 13. Mertz 1698.

… Sontag hatt mylord Portlandt sein entrée zu Paris gehalten; seine livrée war gar magnifiq: er hatte 6 kutzschen, 12 handtpferdt, 12 pagen, 50 estaffiers undt gar ein groß cortege von mylords. Vergangen Dinstag hatt er seine audientzen hir gehabt, undt wie in Franckreich alles muß gesungen werden, alß hatt man auch au Pont neuf dießen eintzug gesungen. Ich schicke E. L. das liedt, das sie gemacht haben; was mir possirlich drinen vorkompt, ist, daß sie jetzt eben deßelbigen Königs ambassadeurs lob singen, den sie vor etliche jahren in esfigie gebrent undt durch alle gaßen geschlept haben; ist also wenig auff des frantzöschen pöpels haß oder freündtschafft zu trawen. Vergangen Dinstag nach der audientz thate ich ein jagtskleydt ahn, den König auff der vögeljagt zu folgen; es war das schönste wetter von der welt. Ich überreichte dem König der raugräfflichen kinder memorial, bekam aber keine andere andtwort alß: je verray. Apropo von dießem je verray muß ich E. L. verzehlen, was ein Gascon vor ein par monat hir thate: er war ein abgedanckter officir, hatte in dießem letzten krieg alle das seinige verthan undt darzu einen arm verlohren; er kam undt bat den König umb eine pension; der König antwortete wie ordinari: je verray; der officir sagte: mais, Sire, si j’avois dit à mon general je verray, lorsqu’il in’a envoyé à l’occasion, où j’ay perdu mon bras, je l’aurois encore et ne vous demanderois rien. Das hatt den König so touchirt, daß er ihm von stundt ahn seine pension accordirt hatt. Gestern hatt man hir das letzte apartement gehabt; weder apartement noch commedien wirdt man nun sehen, biß man wider zu Fontainebleau sein wirdt. …