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St. Clou den 18. Julli 1700.
… Ich schicke E. L. nur bagatellen, so nicht danckenswehrt sein,
aber E. L. geben mir das gröste vergnügen von der welt, mir zu bezeugen,
daß sie von meinen warhafften sentimenten persuadirt sein. E. L. können
sich meiner nur durch lappereyen erinern undt durch ein heßlich
berenkatzenaffengesicht, so sie mir die gnade thun, von mir im sack zu tragen, ich aber
halte mein leben von E. L. also so offt ich ahtem holle, solle ich gedencken,
daß ich mein leben von E. L. halte, auch haben E. L. alles gethan was bey
ihnen stehet, mir mein leben glücklich zu machen; daß dießes nicht geglückt, ist
E. L. schuldt nicht, sie versüßen mir alles unglück durch Dero beharliche
gnaden undt fleißiges ahndencken, erkene mich also E. L. durchauß leibeygen. …
König Jacob sagt allezeit, daß er nicht aprobire, daß man nicht libertet
von religion gebe undt daß es allezeit seine maxime gewest were, undt umb
zu weißen, daß es übel gethan seye, die leütte wegen der religion zwingen
zu wollen, so sagen I. M, daß man woll exempel finde, daß unßer herr
Christus leütte geschlagen undt auß dem tempel gejagt hette, aber es seye
kein exempel, daß er leütte übel tractirt hette, umb in den tempel zu gehen.
Der gutte König ist unglücklich, daß man seine rechte sentimenten nicht weiß.
Man lebt höfflich noch mitt dießen Königlichen personnen hir, aber man
thut alles was König Wilhelm will. Ich bin wie E. L., ich glaube, daß
der König in Spanien alle die überleben wirdt, so seine theyllung gemacht
haben. Unßer König befindt sich nun Gott lob sehr woll, I. M. sehen
beßer auß, alß vor zwey jahren; er geht viel zu fuß spatziren zu Marly,
wenn I. M. das potagram nicht haben; diß erhelt den König gesundt. Aber
eine sach thun I. M, so mir gar nicht ahnsteht, nehmblich alle monat zu
purgiren undt starcke medicinen zu nehmen; das deücht mir ein ellendes
leben sein. E. L. thun woll, nicht ahn Dero alter zu gedencken, undt Gott seye
danck, daß sie keine ungemachlichkeit haben, so sie dran gedencken macht
[1],
undt erhalte E. L. noch viel lange jahre in dem standt. …
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