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Brief vom 16. August 1705

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


582.


[114]
Paris den 16. Augusti 1705.
… Durch den heüraht mitt der princes von Anspach[1] sicht man woll, daß das sprichwort wahr ist, daß die heürahten in dem himmel gemacht sein, weillen I. L. nicht haben von religion endern wollen undt dadurch E. L. enckel ahnstatt des Ertzhertzogs bekompt, der I. L., wie man sicht, bestimbt war; es ist die artigste historie von der welt, wie ein rechter roman. Es ist poßirlich, daß der Churprintz sich nicht hatt enthalten können alß mons. Busch[2] douceurs zu sagen; ich glaube, es war ein wenig jalousie, so I. L. von dem römischen König undt Ertzhertzog reden machte undt daß [115] er examiniren wolte, ob noch ein wenig inclination vor I. L. in der princes hertz were. Ich finde aber die worte nicht zu frey von mons. Busch, aber der thon undt das ahnsehen kan dießes vor freyer passiren machen, denn nur ohne verliebte maniren zu sagen, daß die princes alle fürsten konte glücklich machen, war nur eine politesse, aber, wie schon gesagt, die maniren dabey können das vor verliebt passiren machen. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 16. August 1705 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 2 (1891), S. 114–115
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d08b0582.html
Änderungsstand:
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