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Marly den 19. May 1707.
… Ich wünsche von hertzen, daß Wisbaden I. L. den hertzog Anthon Ulrich perfect curiren möge. Ich finde recht impertinent, daß seine pfarer in offenen kirch gegen I. L. predigen[1]; hetten sie ihm waß zu sagen, könten sie es ihm in particulier sagen, aber in offentlicher cantzel: das meritirt corection, denn es ist gegen den respect, so sie ihrem herrn schuldig sein. Solche inpertinentzen wirdt der hertzog woll thun, nicht zu leyden; wer die pfaffen gewehren lest, da kompt nie nichts guts von. Mich deücht, alle Könige undt fürsten solten sich in den puncten vergleichen: dieße leütte nirgendts gewehren zu laßen alß in was geistlich ist, aber ihre naß in nichts zu stecken, was weltlich ist, so würde überal mehr ruhe undt einigkeit sein … Vor eine stundt habe ich ein schreiben von meinem sohn entpfangen vom 8. dießes monts, der fengt seinen brieff mitt dießen wortten ahn:La ville et Royaume de Valance, Madame, est enfin soumis[2]; c’est un agreable pais, plein d’orangers, de jasmins, de grenades, de toutte sorte de fruits, en un mot bien different de l’affreux pais, par où il a fallu passer pour y arriver. Les ennemis ce[3] sont retirés à 9 lieues d’icy et s’en vont à Catalogne, ainsy je crois ne pas trouver plus de difficulté à la reduction de l’Aragon. Das übrige was er mir schreibt, ist von seinen leütten, die fast alle kranck sein …