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Brief vom 10. März 1708

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


651.


[173]
Versaille den 10. Mertz 1708.
… Ich finde den graff von Sintzendorf[1] recht verständig, kein esclat mitt seiner gemahlin zu machen[2], denn die schande bliebe ihm doch undt würde nur mehr außgelegt. Er kan sich mitt der menge von seiner confrairie trösten, so in …[3] ländern sein. Mein dochter hatte …[4] einen jungen vor dießem, so artig …[5] konte, der sung offt:
Si tous les cocus de Paris
Plantoi[en]t des may devant leurs porte,
Il viendroit quelque estourdie,
Qui fraperoit de porte en porte
Et s’écriroit a hautte voix:
Helas Paris n’est plus qu’un bois
.
Dieß liedt solte man dem graff von Sintzendorf zu seinem trost lehrnen. Vor die historie von Balam[6] sage ich gehorsamen danck; sie kompt aber nicht so naturlich herauß alß wie die von des Elias seine raben undt Simsons fückse[7]. Ich sehe auß was E. L. von dem haß sagen, so die pfarer gegen den professor[8] haben, daß mönchen, pfaffen undt pfarherrn alle auff einen schlag sein. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 10. März 1708 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 2 (1891), S. 173
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d08b0651.html
Änderungsstand:
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