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Brief vom 28. Oktober 1708

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


672.


[192]
Versaille den 28. October 1708.
… Ich fürcht, ich fürcht, daß alle die großen freüden zu Berlin in hertzenleydt werden verwandelt, denn wenn es wahr ist, wie man sagt undt das geschrey in gantz Teütschlandt undt Hollandt soll gangen sein, daß die braut unterschiedtliche gallanterien gehabt hatt … Lügt man auff dieße princes, muß sie, wie E. L. gar recht sagen, viel feinde haben. Ich muß gestehen, daß es mir gar impertinent vorkompt, daß adeliche damen den reichsgräffinen nicht mehr weichen wollen … Außer die maltotier[1] undt gens d’affaire[2] seindt wenig leütte hir, so sich nun großen reichtum berühmen können; Villars allein hatt sich in der Pfaltz reich gemacht, der marechal de Marsin hatt ihm einmahl ins gesicht gesagt, daß sein reichtum nur gestollen gutt were; Villar sagte, es were kein gestollen gutt, weillen es ihm der König geben; Marsin andtwortete: le roi ne sauroit vous donner ce qui n’est pas à luy et je ne voudrois pas avoir autant à me reprocher
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 28. Oktober 1708 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 2 (1891), S. 192
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d08b0672.html
Änderungsstand:
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