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Brief vom 2. Oktober 1710

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


737.


[257]
Versaille den 2. October 1710.
… Die bawern von Lemer[1] müßen nicht sein wie ich, denn wenn ich einmahl ins starcke lachen komme, kan ich schwerlich selbigen tag weinen. Gott verzey mirs: aber wegen meiner sünden habe ich mein leben nicht weinen können. Man kan aber nichts von einem pastoren begehren alß daß er durch sein gutt exempel undt predigten seine zuhörer from macht. Mich deücht, unßere gutte raugräffin scandalisirt sich leicht …
Der Theatin[2] Hamilton[3] hatt hertzog Anthon Ulrich persuadirt; dießer mönch ist auch nicht von den alten abergläubischen catholischen, lest es sehr bey dem negsten, wie E. L. in des hertzogs schreiben ahn mir werden ersehen haben. Aber das sprichwordt lautt: Von geschehenen sachen muß man das beste reden. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 2. Oktober 1710 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 2 (1891), S. 257
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d08b0737.html
Änderungsstand:
Tintenfass