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Versaille den 21. December 1710.
… Es ist mir wunderlich mitt des herrn Leibenitz zettelgen gangen;
ich hatt eins ahn den herrn Homberg
[1] geschrieben undt mons. Leibenitz
seines drin geschloßen, ich gehe nur auß meiner cammer undt mein brieff
undt des mons. Leibenitz zettelgen haben sich verlohren, daß kein mensch
weiß, wo es hin gestoben noch geflogen ist. Aber ich habe meinem sohn
gesagt, er solle ihn fragen, ob es von urin oder met verlöff dreck seye, daß
er seinen phosphorus macht. Mein sohn wirdt mir nicht allein die andtwort
vom herrn Humberg hirauff geben, sondern auch ein tractätlein, so
Humberg auff dieße sachen gemacht hatt, so sehr curieux sein; ich werde es E.
L. vor mons. Leibenitz schicken. Das wirdt den Humberg recht freüen, er
hatt gar eine große estime vor mons. Leibenitz, fragt mich offt. Humberg
ist ein rechter artiger mann, so viel verstandt hatt; er hatt gantz sambffte
maniren, wirdt nie böß, ist doch etlich mahl recht poßirlich; er hatt sein
teütsch noch gar nicht vergeßen, ich rede allezeit teütsch mitt ihm …