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Brief vom 21. Dezember 1710

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


743.


[261]
Versaille den 21. December 1710.
… Es ist mir wunderlich mitt des herrn Leibenitz zettelgen gangen; ich hatt eins ahn den herrn Homberg[1] geschrieben undt mons. Leibenitz seines drin geschloßen, ich gehe nur auß meiner cammer undt mein brieff undt des mons. Leibenitz zettelgen haben sich verlohren, daß kein mensch weiß, wo es hin gestoben noch geflogen ist. Aber ich habe meinem sohn gesagt, er solle ihn fragen, ob es von urin oder met verlöff dreck seye, daß er seinen phosphorus macht. Mein sohn wirdt mir nicht allein die andtwort vom herrn Humberg hirauff geben, sondern auch ein tractätlein, so Humberg auff dieße sachen gemacht hatt, so sehr curieux sein; ich werde es E. L. vor mons. Leibenitz schicken. Das wirdt den Humberg recht freüen, er hatt gar eine große estime vor mons. Leibenitz, fragt mich offt. Humberg ist ein rechter artiger mann, so viel verstandt hatt; er hatt gantz sambffte maniren, wirdt nie böß, ist doch etlich mahl recht poßirlich; er hatt sein teütsch noch gar nicht vergeßen, ich rede allezeit teütsch mitt ihm …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 21. Dezember 1710 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 2 (1891), S. 261
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d08b0743.html
Änderungsstand:
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