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Brief vom 19. März 1713

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


815.


[329]
Versaille den 19. Mertz 1713.
… Der König hatt mir die gnadt gethan, zu sagen, daß er die trauer[1] nicht nehmen könne alß verwanter, weillen er ihm nicht verwandt were, noch alß König, weillen er ihn in seinem leben nicht davor erkandt hette. I. M. fragten mich hernach, ob es wahr were, daß seine narisch gemahlin ihn schir erwürgt hette undt närisch geworden were, ließ sich die gantze historie im cabinet verzehlen. Baron Spar[2] undt alle Schweden versichern, daß sie zeitung haben, daß ihr König sich gantz allein von Bender salvirt hatt. Die Königin in Preüssen, die verwitibte[3], jammert mich von hertzen, denn das groste unglück von der weldt ist narisch sein undt edtlich mahl gescheydt zu werden, umb sein unglück mitt allen umbstenden zu fühlen. Der junge König muß sein sach woll verstehen, die zwey million mitt seiner reform gewohnen zu haben …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 19. März 1713 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 2 (1891), S. 329
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d08b0815.html
Änderungsstand:
Tintenfass