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St. Cloud den 8. September 1676.
… Es ist mir lieb zu vernehmen, daß der jungste printz
[1] so woll
durch die kinderblattern durchkommen ist; allein ich habe daran nicht
gezweiffelt, sobaldt matante mir geschrieben, daß ihr bey ihm seit, denn waß
kinder ahnbelangt, so ist kein heiliger noch heylige, woran ich einen vestern
glauben habe, alß ahn euch, mein lieb fraw von Harling. Daß der madame
de Harbourg
[2] ihr kintbett so ubel abgelaufen, ist eben kein großer schade,
undt [ich] glaube, daß sie gott gestraft hat, eine so gar unbillige sache zu
begehren, undt weilen sie willens geweßen, unsern princen
[3] unrecht zu
thun, wie auß denen brieffen erschienen, so sie ahnfangs hieher geschrieben
hat.
[4] Waß mich ahnbelangt, so bin ich so dick alß lang schir, undt
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weilen es nun bey die 3 wochen ist, daß ich in meinem 9ten mont bin,
so erwarte ich schir nichts mehr alß die stunde, welche eben nicht gar
zeitvertreiblich sein wirdt, jedoch so muß man sichs getrösten, weil es das endt
vom liedt ist undt man aufs wenigst seines dicken bauchs quit wirdt.
Ich zweiffele nicht, daß, weilen Mastrich nun entsetzet undt die
belägerung aufgehoben ist, daß ihr jetzt nicht auch baldt mit oncle, printzen
undt Mr. Harlings gegenwart werdet erfreüet werden…