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St. Germain den 28. Julli 1678.
… Ich bin schir willens, dießen brieff ahnzufangen wie ich alß pflegte zu sagen, wie ich ein kint war undt die ruhte verdint hatte:O mein lieb jungfer Uffel, ich wilß mein lebelang, mein lebelang, mein lebelang nicht mehr thun, sondern eher nur eine linie schreiben, alß euch ferner in sorgen zu setzen, daß ihr meinen möcht, daß ich ewerer vergeßen. Ich bekenne, daß ich unrecht habe, daß ich euch so lange nicht geschrieben, allein ich kan euch doch wol versichern, daß es nicht allerdings meine schuldt ist, denn ich habs oft ahngefangen, bin aber allemahl weiß nicht wie verhindert worden. … Ihr werdet durch [meines kleinen] Harlings brief nun wißen, daß ich ihn zu mir genohmen undt daß er nicht mehr bey Mlle Beaufort ist. Er ist starck, aber nicht gar groß vor sein alter, aber sehr from undt höfflich; alle menschen seindt woll mit ihm zufrieden. Ich nehme ihn oft apart undt predige ihm ein wenig, welches ihm keinen schaden thut; er ist jetzt mein erster page, worüber er gar froh ist, undt die andern ehren ihn alß ihren vorgänger, undt was ihn noch mehr freüt, ist, daß, wan die escuyers nicht vorhanden, so entpfangt er die ordre und befihlt im stall. …