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St. Cloud den 20. augusti 1678.
… Ich glaube, daß dießer brieff ohne zweiffel sehr alt werden wirdt,
jedoch so habe ich M
lle de Montargis nicht weg wollen laßen, ohne sie euch
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zu recommandiren; ich wünsche von hertzen, daß sie alle gutte qualiteten
haben möge, so mad. de Chomberg mich versichert, daß sie hat. … Im
ubrigen so schicke ich euch hirbey das versprochene schächtelgen, worinen ich
mein berenkatzenaffengesicht eingespert, weilen ich gedacht, daß solches euch,
mein lieb jungfer Uffel, nicht unangenehm sein würde. Sie wollen einen
hir alß hübscher mahlen alß man ist; drumb haben sie mich fetter gemacht,
alß ich in der that bin, wie ihr sehn werdet. Daß es aber nicht sehr
gleicht, ist meine schuldt nicht, denn ich hab mich euch zu gefahlen einen
gantzen nachmittag daher gesetzt, umb mich mahlen zu laßen, welches gar
nicht divertissant ist, aber vor seine freünde undt insonderheit freünde, die
man obligirt ist, wie ich euch bin, thut man wol waß, das man sonst nicht
thete. Meinem patgen, ewerer jetzigen kleinen printzes
[1], schicke ich auch
eine kirmeß von St. Laurent, nehmblich ein schreibzeug, worinen ein wenig
sackzeüg ist, wie jetzt die mode undt alle menschen im sack tragen. Es ist
zwar kein schön pressent, allein kindern freüt leicht waß, drumb hab ich
gehofft, daß dieß schreibzeug auch dießen effect mit den kleinen bagatellen
bey der princes verursachen wirdt. …