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Brief vom 25. März 1679

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Anna Katharina v. Harling, geb. v. Uffeln


38.


[036]
St. Germain den 25. mertz 1679.
… Ihr werdt gedencken, daß versprechen undt halten zwey sein undt daß ich mein wort wie ein anderer schelm halte, alß ich euch versprochen, daß ich euch fleißig schreiben wolte. Aber, mein hertzlieb jungfer Uffel, wenn ihr wißen kontet, wie viel verhinderungen mir täglich in den weg gekommen sein, so würde es euch woll kein wunder nehmen, daß ich euch nicht geschrieben. Ja, in dießem augenblick schreibe ich dar undt es ist ein solch geraß in meiner cammer, daß man hören undt sehen drüber verliehrt, dan man spilt ahn der taffel dorten à lombre, undt die zuseher raßen mehr alß die spiller; das verhindert mich auch jetzt, einen langen brieff zu schreiben, denn ich weiß nicht was ich sage, so haben sie mir den kopf verdaumelt[1]; auf ein andermahl hoffe ich eine stillere gelegenheit zu finden, jedoch so hab ich lieber vor dißmahl alles überzwerg[2] daher setzen wollen, alß dieße post noch vorüber gehen zu laßen, in welcher ich euch versichern könte, daß ich von hertzen wünsche, daß dießer brief euch bey volkommener gesundtheit ahntreffen möge. … [037]
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 25. März 1679 von Elisabeth Charlotte an Katharina v. Harling
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann (1895), S. 36–37
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d09b0038.html
Änderungsstand:
Tintenfass