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Brief vom 1. November 1679

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Anna Katharina v. Harling, geb. v. Uffeln


39.


[037]
St. Germain den 1. November 1679.
… Matante hat mir ihre reiße[1] verzehlt, wie auch daß die krancken alß in der aufwartung umbgeweckselt haben. Es ist mir leydt umb sie, aber ich bin doch von hertzen froh, daß ihr so woll davon seyt kommen, denn es war mir recht bang vor euch. Ich hette auch wol wünschen mögen, daß ihr ewere gutte gesundtheit hettet in der zeit behalten mögen, daß ihr hir bey unß gewest seidt, damit ich euch desto öffter undt lenger hette sehen mögen. Aber ich hoffe, daß diß die letzte reiße nicht ist, die ma tante wirdt her gethan haben undt daß wir also einander widersehen werden undt alßdan die zeit beßer zubringen. … Daß ihr, mein hertzlieb jungfer Uffel, mir aber so eine große dancksagung machet vor das kleine gedechtnuß, so ich euch geben, so seit ihr gar zu gutt; ich wolte, daß ich gelegenheit finden könte, etwas zu thun, so dieße große dancksagung meritirt. Wenn ihr euch aber unterdeßen vergnüget, daß ich in meinem hertzen eine schuldigste reconoissance behalte vor alles guttes, so ich von euch entpfangen, undt vor alle sorge undt mühe, so ihr so viel undt lange jahre mit mir gehabt, so kan ich mein hertzlieb fraw von Harling woll versichern, daß ich darvon gantz touchirt bin; insonderheit aber frewets mich auch zu sehen, daß ihr mich noch alß so lieb habt, alß wie vor dießem. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 1. November 1679 von Elisabeth Charlotte an Katharina v. Harling
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann (1895), S. 37
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d09b0039.html
Änderungsstand:
Tintenfass