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Brief vom 8. April 1696

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Anna Katharina v. Harling, geb. v. Uffeln


68.


[059]
Versailles den 8. aprill 1696.
… Ich bekomme oft brieffe von Modene von unßer Hertzogin von Hanover[1], die kan mir auch nicht genung sagen, wie glücklich ihre fraw [060] dochter ist[2]; gott gebe, daß die liebe zwischen beyden eheleütten dawern möge, so wirdt das glück wehren; aber leyder wir haben nie gesehen, daß eine lange verstandtnuß unter geheürahten leütten wehret. In allem fall mogte ich auch wünschen, daß princes Amelie[3] so wohl versehen sein mögte. Mons. Offeln ist nun gar assidus bey mir; ich habe ihm zugesprochen, er meint aber, seine reiße in Franckreich würde ihm wenig nützen, wofern er weg solte ohne reiten zu lehrnen. Ich habe ihm hir in der accademie de la grande escurie einen platz erhalten von Mons. Le Grand[4], alwo es ihm gar nichts kosten wirdt, undt hir zu Versailles wirdt er viel weniger in verführung kommen, alß zu Paris; also glaube ich, daß es sein bestes sein wirdt, noch etlich monat sich hier aufzuhalten, denn offt bey hoff zu sein, da kan er, der verstandt hat, mehr in einem monat lehrnen, alß zu Paris jahr undt tag undt wirdt weniger gefahr vor die desbauches haben. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 8. April 1696 von Elisabeth Charlotte an Katharina v. Harling
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann (1895), S. 59–60
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d09b0068.html
Änderungsstand:
Tintenfass