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Brief vom 30. Januar 1698

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Anna Katharina v. Harling, geb. v. Uffeln


77.


[065]
Versailles den 30. Januari 1698.
… Waß mein tochter[1] ahnlangt, so gestehe ich, daß ich recht fro bin, daß sie einen rechtmäßigen fürsten[2] bekompt, deßen ahngen[3] wir unß nicht [066] zu schämen haben, undt auch daß sie kein alt jungfergen werden wirdt.[4] Im übrigen aber wirdt es schmahle bißgen geben, denn der freyer mag woll reich in tugenden undt meritten sein, aber nicht in gelt noch meublen; jedoch so sehe ich, daß mein dochter mit dießem heüraht gar woll zufrieden ist, hoffe also, daß sie mit dießem Hertzog nicht unglücklich sein wirdt. Bey dießem abscheülichen rauen wetter ist es gar kein wunder, daß es sich nicht mit oncle beßert. Mein tag habe ich eine solche kälte nicht außgestanden, alß wir diß jahr hir haben; der wein undt das waßer gefriert im glaß ahn taffel, wenn man trincken will, obzwar die taffel nahe bey dem fewer ist. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 30. Januar 1698 von Elisabeth Charlotte an Katharina v. Harling
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann (1895), S. 65–66
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d09b0077.html
Änderungsstand:
Tintenfass