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Fontainebleau den 10. november 1700.
… Ich sage zu ma tante reiß
[1], daß ich hoffe, daß das vergnügen,
so I. L. gehabt haben, so eine ahngenehme undt lustige reiße zu thun,
wirdt I. L., ob gott will, woll bekommen undt die prophezeyung helfen
vollziehen, so der wahrsager zu Achen gethan, wozu ich von grundt meiner
seelen amen sage. … Hir haben wir gestern eine große zeittung bekommen,
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nehmblich des Königs in Spanien
[2] todt, welcher den 1. november umb
3 uhr nachmittags gestorben. Die Königin
[3] soll kranck vor betrübtnuß
sein. In seinem testament setzt der König in Spanien den Duc d’Anjou
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zum erben ein; man weiß aber noch nicht, ob der König hir es zugeben
wirdt, weilen er einen andern accord mit Engellandt undt Hollandt gemacht
hat. Die zeit wirdt lehren, waß auß dießem allen werden wirdt; ich
glaube nicht, daß es mich ahm schlaf verhindert. Da kompt Harling
alleweil herein undt ich filtz ihn braff, daß er die naß zu voller taback hat,
denn ich mag den taback nicht leyden; [ich] glaube nicht, daß er mir so
baldt mit der tabacksnaß wirdt ahngestrichen kommen. …