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Brief vom 29. Dezember 1709

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Friedrich v. Harling


7.


[079]
Versailles den 29. december 1709.
Mons. Harling, ich bin fro, daß er auß meiner dollen beschreibung sich doch hat erineren können waß ich gemeint[1] … Ich bitte umb verzeyung, ihm so viel mühe zu geben, solches von Lüneburg holen zu laßen; ich meinte, man verkaufe es zu Hannover. Ich erinere mich noch woll waß mons. Harling mich dabey erinert, nehmblich daß anus ein alt weib auf latein ist, wie auch daß man Braunsweigische wörter dabey setzen muß undt nicht eüle sagen, sondern ûle. Aber von waß ernstlicher zu reden, so habe ich heütte expresse zu mons. Voisin[2] geschickt undt ihn bitten laßen, einen marechal de camp auß meinem Harling zu machen. Er hat mir sehr versprochen, I. M. dem König die sach vorzutragen. Ihr werdet dencken, warumb ichs nicht selber ahn den König begehrt? Die uhrsach ist, daß die minister hir gar jalous sein; hette ich die sach ohne durch den minister vom König erhalten, hette Harling einen ewigen feindt ahn dem mann gehabt. … Ich werde noch weiters starck vor ihn sollicitiren. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 29. Dezember 1709 von Elisabeth Charlotte an Friedrich v. Harling
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann (1895), S. 79
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d10b0007.html
Änderungsstand:
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